Heute habe ich den restlichen Wein an der Giebelseite geschnitten und wie immer das Loch in der Mauer inspiziert, in das eine Wildbiene ihre Brut gelegt hatte. Eher beiläufig, wie immer eben im Vorbeigehen, doch heute gab es etwas Neues zu sehen! Die ersten Bienen haben sich durch ihren Lehmdeckel gefressen, aber sie verharren in ihrem Gang. Vielleicht ist es ihnen zu kalt? In dem anderen Bohrloch sitzt auch eine geschlüpfte Solitärbiene. Ich dachte ja, das Loch sei nicht belegt, weil es nicht bis vorne belegt war, im Gegensatz zu dem Anderen. Tief im Tunnel sitzt die geschlüpfte Biene. Ich habe mit der Taschenlampe rein geleuchtet, konnte aber kein Foto machen.
Den ganzen Tag, habe ich geguckt, ob die Biene doch einen Ausflug machen will, aber sie tat es nicht. Ich bin gespannt, wie es in den nächsten Tagen aussieht. Aber wahrscheinlich ist sie einfach weg, wenn ich das nächste mal komme.
Auch meine Honigbienen sind aktiv und sammeln fleißig Pollen. Bei meinem Nachbarn mit den unglaublich vielen Frühblühern finden sie ab Februar immer ein gutes Angebot, aber auch ich habe ein paar schöne Blüten zu bieten, und ich arbeite daran, dass es mehr wird. Ich zeige bis auf den Neuzugang ja jedes Jahr die gleichen Pflanzen, deswegen verzichte ich heuer darauf alle namentlich vorzustellen.
Winterzeit ist Bastelzeit:-)! Letzten Sommer hatte ich mir vorgenommen mir selbst Nistkästen zu bauen. Die im Handel sind für die Qualität wirklich teuer und ich habe so viel Altholz rum zu liegen. Aber ich habe nicht die Zeit gefunden.
Gestern wollte ich eine gekaufte Nisthöhle umhängen, weil ich mir Sorgen wegen der Erreichbarkeit durch die Katzen gemacht habe. Aber als ich versuchte, das Häuschen von der Aufhängung runter zu kriegen, ist auf einmal eine Blaumeise daraus entflohen. Ups. Unter ihrer Beschimpfung habe ich mich zurück gezogen und mich an die Arbeit für ein weiteres Häuschen gemacht.
Viele haben mich in letzter Zeit gefragt, wie es den Bienen geht, was gerade bei ihnen passiert und woher ich das weiß. Ich wollte gerade ganz trocken ausholen vom Ist-Stand zu berichten, aber siehe da, das Wetter spielt mir in die Hände: Die Bienen fliegen (schon zum zweiten Mal), aber ich bin das erste Mal Zeuge. Heute waren es 15 Grad, das ist der Startschuss für die Bienen, obwohl erst Mitte Februar ist.
Woher weiß ich, dass sie schon mal geflogen sind in den letzten Tagen? Sie haben tote Bienen vor die Tür gekehrt und eine Biene war auf dem Anflugbrett verklammt.
Verklammen:
Honigbienen sind wechselwarme Tiere. Die Körpertemperatur wechselwarmer Tiere entspricht nahezu der Temperatur der Umgebung. Im Bienenvolk ist es durch das Wärmen des Brutnestes relativ warm. Die Bienen können aufgewärmt problemlos zum Ausflug starten. Landen sie dann jedoch auf kalten Flächen, sammeln an kalten und vielleicht sogar feuchten Blüten insbesondere in Bodennähe, verlieren sie womöglich so viel Wärme, dass sie nicht wieder starten können. In der Folge verklammen sie und gehen ein. Selbst Bienen, die auf dem Rückflug zum Bienenstock auf dem kalten Boden oder im feuchten Gras vor dem Stockeingang landen, verklammen schnell und schaffen nicht mehr die Rückkehr ins wärmende Volk.
Quelle: https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/aktuelles/honigbienen-verklammen-und-sterben-vor-dem-flugloch-153634.html
Neulich machte ich mit Freunden einen kleinen Spaziergang hinterm Haus des Gastgebers in der Schorfheide Chorin. In dieser durch die letzte Eiszeit geprägten noch relativ jungen Landschaft wimmelt es vor Seen, Mooren und kleinen Wasserwegen. Die Landschaft ist eine Einladung für den Biber und er ist ihr auch nachgekommen. Ich habe auch schon öfter mal einen angenagten Baum hier und da gesehen, aber noch nie habe ich das Wirken des Bibers so extrem gesehen, wie in diesem Habitat.
Für die Rückkehr des Bibers werden Infobroschüren verfasst, wie für die Rückkehr der Wölfe, denn er ist eine waschechte “Konflikttierart”. Titel: “Wieder mit dem Biber Leben lernen”…. Wir sind es nicht mehr gewohnt, dass jemand anderes als wir die Landschaft nach seinen Bedürfnissen verändert. Und man muss schon sagen, es ist beeindruckend, was eine Biberfamilie so alles bewirken kann.
Das hier war offensichtlich ja mal kein See. Jetzt ist es ein stehendes Flach-Gewässer, gemacht durch den Biber, der hier Wasser aufgestaut hat. Irgendwie magisch, dieser Ort.
Ich freue mich nicht besonders, wenn ich die Raupen der Eulen sehen, denn viele Eulenlarven fressen an meinem Gemüse. Bei Massenvermehrungen können sie zu echten Schädlingen werden. Die Gamma-Eule ist ein Generalist, sowohl im Lebensraum, als auch im Nahrungsanspruch. Der Falter besucht Blüten aller Art. Seine Raupen legt er besonders gerne auf Salat-, Spinat- oder Kohl-Äckern ab.
So ist sie einer der häufigsten Nachtfalter, wobei ihre Zahl stark schwankt. Unterstützt durch Einwanderungswellen aus dem Süden kommt es immer wieder zu regelrechten Gammaeulen-Jahren. Denn Gamma-Eule sind Wanderfalter, sie können sogar Hochgebirge wie die Alpen überqueren, so dass es vom Frühjahr bis in den Herbst hinein zu Einwanderungswellen aus dem Mittelmeerraum kommen kann. Über Rückwanderbewegungen weiß man bisher nur wenig. Sicher ist, ihr Lebensraum reicht bis nach Nordafrika, umfasst große Teile Asiens und umfasst Europa bis zum Polarkreis.
Diesen Falter habe ich dieses Jahr auch zum ersten mal in meinen Leben wahrgenommen. Farblich eher unscheinbar ist er mir wegen seines Kolibri-artigen Fluges ins Auge gefallen. Im nervösen Scwirrflug fliegt er von einer Blüte zur andern und trinkt im Gegensatz zur Mehrheit der Schmetterlinge den Nektar während des Fluges. Hilfreich ist dabei sein enorm langer Rollrüsseln, mit dem er in die tiefen Kelche seiner Zielblüten gelangt. In Gärten fliegt es besonders gerne Rittersporne an, insbesondere langkelchige Pflanzen, aber auch Lichtnelken, Phlox und Schmetterlingsflieder, Klee, Storchenschabel, Natternkopf, Zieste und Jasmin.
Auch das Taubenschwänzchen gehört zu den Wanderfaltern, und auch es kommt immer wieder aus dem Mittelmeerraum in unsere Breiten. Auch sie überqueren dabei die Alpen. Sie sind unglaublich gute und ausdauernde Flieger. Auf ihren Wanderungen liegen sie in Betracht ihrer Größe unglaubliche Distanzen zurück und können bis zu 3.000 Kilometer in weniger als 14 Tagen bewältigen.
Das Taubenschwänzchen gehört zu den Schwärmern, einer Gruppe der Schmetterlinge die größten Teils nachtaktiv ist. Das Taubenschwänzchen fliegt hingegen auch tagsüber.
Nachdem ich im Frühjahr bei einem Vortrag über Wildbienen war, sind mir auf einmal ganz viele Wildbienen und andere Insekten in meinem Garten aufgefallen, die ich dann im Laufe des Jahres alle fleißig per Foto gesammelt habe. Das ganze Jahr drehte sich medial ja um das Insektensterben und die Gefährdung ihrer Vielfalt und ihrer Lebensräume. So nahm ich mir vor, über das Jahr mal zu schauen, welche Insekten so meinen Garten besuchen und bewohnen.
Jedes Mal habe ich recherchiert, was das für eine Art ist, wie sie lebt und welche Ansprüche sie an ihren Lebensraum hat und ich war ganz begeistert, was für eine Vielfalt ich vorgefunden habe und dass sie ihren Weg in meinen Garten gefunden haben. Ich habe mich dann um so mehr bemüht meinen Garten als Lebensraum attraktiver zu machen. Mehr dazu in Teil 2.
Also los geht es mit den Sichtungen:
Dieses mir bis Dato unbekanntes Tier ist der Bienenwolf. Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) gehört zur Familie der Grabwespen.
Grabwespen sind eine parsitoide Wespenart. Das bedeutet, dass die Larven dieser Wespen in ihrer Entwicklung parasitisch leben und den Wirt bis zum Ende ihrer Entwicklung am Leben erhalten, der Wirt aber mit dem Ende dieser Entwicklung getötet wird. Beim Bienenwolf ist dieser Wirt die Honigbiene. Meine Bienen ;-(! Unter Umständen kann es in der Nähe von Bienenstöcken zu einer Massenvermehrung des Bienenwolfes kommen, so dass der Honigertrag beeinträchtigt wird. In der Regel kommt die Art aber vereinzelt vor und verursacht keine Schäden. Ich habe ihn nur dieses eine Mal gesehen. Es hatte gerade geregnet und er konnte nicht weg.
Der “Wolf” lauert da auf seine Beute, wo sie hinkommen wird- hier auf dem gerne besuchten Schleierkraut. Das Opfer wird bei der Nektarsuche überwältigt. Das mit den Beinen ergriffene Opfer wird sofort durch einen Stich zwischen die Vorderhüfte gelähmt. Daraufhin presst der Bienenwolf mit seiner Hinterleibspitze den Hinterleib der Beute zusammen. Durch diesen Druck auf den Honigmagen der Biene tritt an ihrem Mund ein Nektartropfen aus, den der Bienenwolf aufleckt. Die Beute wird anschließend in Rückenlage gedreht und im Flug zum Nest transportiert- praktische Doppelverwertung- bloß nichts umkommen lassen. In dem Filmchen unten kann man sich ansehen, wie das abläuft.
Besonders beeindruckend finde ich den breiten Kopf und die stark ausgeprägten Mundwerkzeuge, die Mandibeln. Auch ohne zu wissen, was das für eine Art ist, ahnt man, dass man hier ein Raubtier sieht.
Als Lebensraum braucht der Bienenwolf warme Sandböden, insbesondere an Steilhängen von Sandgruben oder Hohlwegen. Ich habe nur diesen kleinen Streifen- der Steingarten- ich bin fasziniert, was da alles Platz findet. Aber wer weiß, wo der brütet.
Der goldene Oktober neigt sich dem Ende und langsam geht es ans Abernten und Aufräumen. Aber der Garten hat noch immer einiges zu bieten, da wird es doch mal wieder Zeit für einen Gartenrundgang:
Jetzt spielen die Ringelblumen ihre Stärke aus: Ihre anhaltende Blüte, auch sehr spät im Jahr. Ich schneide die Pflanzen immer zurück, damit sie sich nicht unkontrolliert aussähen. Dadurch verlängert sich die Blühdauer einer Pflanze sehr.
Die automatische Bewässerung ist noch immer in Betrieb, weil für die ersten beiden Oktoberwochen kein Regen angesagt war. Aber die Frequenz und Beregnungsdauer ist runter geregelt.
Nach dem Foto habe ich das Spargelkraut runter geschnitten. Ein mal in der Woche nehme ich das Laub auf, zusammen mit dem Rasenmähen. Das nehme ich gerne um abgeräumte Beete zu mulchen.
Ich habe wieder Blümchen- über Blümchenfotos gesammelt und natürlich auch ein paar Bestäuberfotos, deshalb nicht lang reden sondern gucken:
Die Phloxe:
Die Kirschzeit ist bei mir gerade zu Ende gegangen. Über 2 Wochen lang konnte ich ernten ohne Ende. So viel Kirschen kann kein kein Mensch essen und ich habe verschenkt und pflücken lassen, wer mochte, vorne am kleinen Kirschbaum und hinten am Großen. Dieser hat in seiner vollen Pracht so ein tolles Bild abgegeben, dass muss man gesehen haben. Es war das Kirschenschlaraffenland. An den niedrigen Ästen hingen sie wirklich so, das man sie im Vorbeigehen weg happern konnte.
Mittlerweile sieht die ganze Ecke darunter auch sehr schön aus und beim Ernten auf der Leiter hatte ich ganz neue Perspektiven, die ich erst mal festhalten musste:
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