Der letzte große Abriss

Es ist vollbracht, oder besser es wurde vollbracht, denn diesen Kraftakt wollte ich nicht selbst vollbringen: Ich habe den letzten verbliebenen Schuppen abreißen lassen, meine letzte Auflage von der Übernahme. Häkchen dran.

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Aber kaum ist das Eine erledigt, schreit schon die nächste Handlungsaufforderung. Dieses nicht verputzte Wandstück tut mir in den Augen weh. Und auf einmal ist so unfassbar viel Fläche frei. 4,50 x2 Meter war dieser Schuppen groß und er war ein schöner Sichtschutz, wenn auch nicht schön, sowohl zur Straße, als auch zum Nachbarn. Vorher sah es so aus ( Bild 1) und jetzt so Bild 2).

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Das erste Bild ist übrigens vor dem Auslichtungsschnitt an der Kirsche diesen Spätsommer gemacht worden. Man kann den Unterschied wirklich gut erkennen.

Vorher sah es so aus:

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 und jetzt so, die sommerlichen Pracht natürlich außen vor gelassen

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Und so ging es von statten: Der Schuppen war ja noch in Benutzung, deshalb musste ich erst mal alles ausräumen, was dort lagerte:

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Schönes Gerümpel. Alles, was ich behalten wollte, zog ich in das leere Gewächshaus um, im Frühjahr allerdings, muss ich dafür einen neuen Platz geschaffen haben. Alles, was ich los werden wollte, ließ ich gleich mit abholen.

DSC_0078Dann wurde das ganze Holz, die Dachpappe, Türen, Fenster und Sauerkrautplatten abgerissen und abtransportiert. Hier sieht man, wie schön vergammelt das Holz im Boden schon war.

Anschließend wurde der Ortbeton entfernt, das war auch eine Auflage, auch Eine, die große Kosten produziert. Dabei wurde von der Firma festgestellt, dass zwischen Betondecke und Unterbau Bitumen am Beton verklebt wurde. Diesen konnte man nicht von dem Beton trennen. Das hat der Firma große Probleme beim Entsorgen gemacht und auch deshalb war die Firma nicht so heiß darauf noch mehr  Beton hinten am Haus und bei den Wegen zu entfernen. Alles hat den selben Unterbau. Ich weiß nicht, ob ich damit durchkomme. Wenn man das Zeug aber nicht mal offiziell entsorgen kann- was soll ich da tun?

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Noch so ein unerwarteter Kostenpunkt: Nach dem Entfernen des Betons fand sich darunter ein Schuttbett, wo mal wieder alles verarbeitet wurde, was sich finden ließ. Ich entschied mich das auch entfernen zu lassen, es war Gott sei dank nicht so tief, wie zunächst vermutet. Dennoch machte es es 5 Arbeitsstunden zusätzlich, es auszuheben und 2 Anhänger Bauschutt, die noch auf den Kostenvoranschlag drauf kommen. Wenigstens ging es ohne Bagger.

Die Aufstellung zum Schluss ergab:

120 Kg Dachpappe

1,7 Tonnen Altholz

4,06 Tonnen Bau-Mischschutt

80 KG Sperrmüll

37 Arbeitsstunden

Mein Armer Wein, ziemlich massakriert von den Abrissarbeiten, aber damit war zu rechnen. Er wird sich wieder erholen, aber im Moment DSC_0076

hängt er haltlos in der Gegend. Ich weiß nicht, ob die Bauarbeiter Schwierigkeiten hatten sich an Details des Auftrages zu erinnern, oder ob es ihnen zu viel Aufwand war, aber ich wollte eigentlich die Ziegel in der Kanteneinfassung aufgehoben haben, auch die Ständerbalken, aber sie haben sehr gründlich aufgeräumt.  Dat schöne Material. Jetzt muss ich die Entsorgung bezahlen und die Neubeschaffung:-/. Ich lerne daraus, dass ich besser anwesend bin bei solchen Arbeiten. Das war in diesem Fall nicht möglich, weil sie mich zwischen geschoben haben und ich nicht wusste, an welchem Datum sie arbeiten würden.

Ich wollte mit den Ständerbalken auf dem Grundriss des alten Schuppen eine Pergola errichten, wenn es mir gestattet wird, oder einen Laubengang, wie man es auch nennen will. Als Sichtschutz, als Anbaufläche für den Wein, als dreidimensionaler Strukturgeber und Rückwand für die Terrasse, die mal auf die verbliebene Betonfläche soll.

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Ich habe das mal mit GIMP visualisiert. Ach, ich liebe Bildbearbeitungsprogramme, sie helfen mir Anderen zu zeigen, was ich mir vorstelle. Abgesehen davon tröstet mich der Anblick! Es sieht derzeit wirklich grauenvoll kahl aus.

So sieht meine Vorstellung vom Endergebnis aus: Die Pergola, mit einem Tür-artigen Durchgang für kurze Wege von vorne nach hinten. Rechts von der Tür wird der aktuelle Geräteraum von einem  Spalier mit Schatten-Kletterpflanze verdeckt, zb. eine Kletterhortensie oder eine Glöckchenwaldrebe. Davor soll sich eine große Blaublatt-Funkie ausbreiten. So was wie ‘Bressingham Blue’. Leider sind die Funkien immer so teuer, was wohl heißt, sie wachsen langsam. Bis das so aussieht können vielleicht Jahre vergehen. Aber ich habe da schon wieder ein Schnäppchen im Auge.

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Am vorderen Teil der Pergola darf sich der Wein ausbreiten, der ist ja erfreulicher Weise schon da. Links neben den Durchgang möchte ich ein Fiederblättriges Schaublatt (Rodgersia pinnata ‘Chocolate Wings’) setzen, das hat rötlich auslaufende Blätter und blüht im Gegensatz zu dem auf dem Bild rosa, denn weiß habe ich mit dem Giersch schon genug. Das Magenta-farbende sind Türkenbundlilien ( z.B: Lilium Martagon-Hybride ‘Claude Shride’) dazu würde sich im Vordergrund noch mal ein Frauenmantel gut machen und mittig im Vordergrund sieht man eine Christrose, in diesem Fall nur Laub, die blüht ja nicht zusammen mit den Anderen.

Alles muss sich gegen den Giersch durchsetzen und es ist nicht gesagt, was das schafft. Deshalb sind große Pflanzen von Vorteil, weil sie den Wettkampf um das Licht gewinnen können. Dort stehen ja bereits einige Pflanzen, die sich teilweise schwer tun. Unter anderem Sterndolden, Waldglockenblumen, Waldaster und Glattblattastern. Lag vielleicht aber auch am Licht. Aber da die Ahörner in der Hecke nun gefällt sind und die Kirsche ausgelichtet, haben sich die Voraussetzungen auch geändert. Der Wurzeldruck durch den Giersch bleibt gleich.

Auf der Rückseite der Pergola, mittig möchte ich einen blühenden Kletterer pflanzen, vorzugsweise einen, der in der Mitte oder der zweiten Hälfte des Jahres blüht. Ich träume ja von einer Wisteria, aber habe Hemmungen wegen ihres Ausbreitungsdranges und ihrer mitunter zerstörerischen Kraft. Zudem erfüllt sie nicht diese Kriterien. Vielleicht lieber eine Kletterrose oder eine Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans) in rot.

Jetzt habe ich dort, wo der Schutt ausgehoben wurde, eine Flache Grube, die wieder aufgefüllt werden muss. sie ist 10-20 cm tief, aber auf der Fläche kommt doch einiges zusammen. Jetzt muss ich erst mal Mutterboden ordern.

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Mein Birnbaum soll ja endlich in die Erde. Damit das möglich ist muss im der Weg frei geschnitten werden, aber auch hier ist es nicht so geworden, wie ich es mal formuliert habe. Es wurde nett gemeint mitgedacht, aber weil ich ein Teil des Spaliers demontiert habe (weil die Ständerbalken abgerissen wurden) ist die Entscheidungsgrundlage nicht die richtige gewesen. Ich wollte ursprünglich, dass der Weg auf ganzer Länge halbiert wird. Das Pflanzloch ist ja an der falschen Stelle, wenn das zweite Spalierteil wieder dran kommt. So hätte der Baum ja kein Platz mehr um weiter in die Breite zu wachsen.

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Hier sieht man, wie ich es gerne gehabt  hätte. Wenn nur alles so leicht zu machen wäre wie mit dem digitalen Pinsel.

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So hätte ich es gerne gehabt.

Ich störe mich an den Ecken und Kanten. Abhängig von der Rechnung, werde ich das früher oder später noch so nachkorrigieren lassen. Ich brauche mehr Platz um die Verankerung für die Pfosten setzen zu können, aber auch um zu pflanzen.

Und hier noch mal die gewünscht Betonentfernung mit den Spalierelementen, wie sie wieder hin kommen und auch schon vorher gestanden haben. Da könnte man fragen, warum lasse ich etwas weg reißen, um es danach wieder aufzubauen?

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Weil ich muss. Die alten Strukturen waren schon zu verrottet. ich musste die abgerissene Ständerwand mit einer Latte am Dach anschrauben, damit sie nicht umfällt. Es war nicht Wetterfest gebaut. Das Holz lag direkt auf der Erde auf. Ich werde ordentliche Füße einsetzen, auf den die Ständer fixiert werden können. Oh, man, es juckt mir so in den Fingern, aber ich muss noch warten. Ich glaube ich erziele bessere Ergebnisse, wenn ich die Füße zementiere. Bei Einschlaghülsen wird immer irgendwas krumm und schief.

 

Ich wünsche euch ein frohes Neues!

 

4 Comments

  1. hallo sas,

    erst mal ein gutes neus jahr.
    du hast dir ja viel vorgenommen, auch hierfür gutes gelingen.
    kurz zur girschbekämpfung, da hilft nur eins, immer wieder ausreissen.
    irgendwann wird’s dann sehr viel weniger.

    gruss hanna

    • sas

      Januar 12, 2018 at 6:32 pm

      Hey Hanna,

      ja dir auch ein gutes und gesundes Neues!
      Schön von dir zu lesen. Ja, ich hab mir sogar noch viel größeres vorgenommen:-) Das macht man doch so zum Jahreswechsel:-)?
      Ja, der Giersch, vorne habe ich ihn ganz gut im Griff, weil ich ihn da raus graben kann, aber selbst da versucht er immer wieder unter den Wurzelsperren durch zu kommen. Hinten ist die Fläche zu groß und deshalb kultiviere ich da den Wildwuchs. Hier kannst du mal gucken, wie das aussieht.
      http://reh-garten.de/wp-content/uploads/2016/06/DSC_0624.jpg
      http://reh-garten.de/wp-content/uploads/2017/05/DSC_0844.jpg
      Ich kann da, wo ich die Pflanzungen machen will nicht graben, weil da schon Sachen im Boden sind.
      Da wo ich ihn echt nicht haben will arbeite ich mit Unkrautvlies. Das werde ich auch bei der Fläche unter dem Pavillion machen. Ich habe auch festgestellt, dass der Giersch verdichteten Boden nicht mag. Überall da, wo ich laufe, weicht er. Ich mäh da im Sommer aber auch lang.
      Wie geht es denn deinem Garten im Winter? Machst du da was?

      lg

      • hallo sas,

        erst mal, der girsch als fläche sieht wunderschön aus.
        das ist wirklich eine alternative. und tolle Idee.
        leider wächst er bei mir nur in bereich von beeten, da muss ich ihn rausreissen, damit er nicht alles überwuchert.
        ich mache im winter im garten so gut wie nicht. ist mir zu kalt und feucht.
        dafür geht’s im kopfkino ab, habe auch einige neue ideen fürs frühjahr.
        und gestern habe ich die ersten sämlinge ausgebracht, im zimmer natürlich. artischocken (da bin ich bislang immer zu spät gewesen, glaube ich zumindest) und Stiefmütterchen, ob das was wird, weis ich nicht, aber ich probiers halt mal aus.

        gruss aus der rhön

        hanna

  2. Hallo Sas, nach langer Zeit habe ich endlich mal wieder hier nach geschaut. November, Dezember und Januar. Du warst wieder ungeheuer fleißig und hast ein so großes Wissen. Ich beneide Dich um Deinen Elan und hätte gerne wenigstens 10% davon. Obwohl ich nicht weiß, wo Du neben der Arbeit die ganze Kraft noch her nimmst. Jetzt hast Du Dir die Ruhe und Erholung redlich verdient. Genieße die Zeit aber wie ich Dich kenne , wirst Du wieder neue Ideen sammeln und mitbringen. Alle Gute und liebe Grüße Birgid

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