Ich habe es ja bereits erwähnt: Dieses Jahr habe ich eine Schneckenplage. Liegt es an dem feuchten Wetter oder liegt es am Mulchgarten? Ich fürchte, ich habe mir ein eigenes Problem gezüchtet.

Nach meiner Rückkehr von der Gartenreise habe ich mich sehr über den Zustand verschiedener Pflanzen gewundert und einige Saatreihen waren gar nicht mehr vorhanden. So z.B. die Möhren, die Buschbohnen und die Rote Beete. Ich konnte es gar nicht fassen und dachte erst an Trockenheit, Vogelfraß oder nicht mehr keimfähiges Saatgut.

Erst bei den Paprika wurde mir klar, was ich da sehe. Die Schnecken hatten die ganze Triebsitze weggefressen und die Blätter gelöchert.

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Da ich seitdem immer bis spät im Garten bin, konnte ich nun all die Übeltäter auch mal am Werk sehen. Es ist unglaublich, sie fressen wirklich alles. Von wegen fressen nur totes Material! Für Nacktschnecken gilt das nicht. Die Igel scheint ausgewandert. Oder er findet die spanische Wegschnecke auch eklig.

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Hier wird am Allium gefressen – sehr akrobatisch, besonders gerne aber auch  an den Lupinen und am Spargelgrün!

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An den Lupinen sitzt eine spezielle Schneckenart, die ich nicht kenne und die ich noch nicht zuordnen konnte. Sie sind fast nur an der Lupine zu sehen.

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Den größten Schaden richten aber nicht die großen Nacktschnecken, sondern diese kleinen Grauen hier an. Eine sehr kleine gefräßige Nacktschnecken-Art, die in Massen auftritt. Sie ist schwer abzusammeln, weil sie sich einfach fallen lässt, wenn man nach ihr greift. Wenn sie erst mal unten auf dem Grasmulch liegt, sieht man sie kaum noch, weil sie die gleiche Farbe hat.

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Besonders schlimm hat es auch meine großblütige Glockenblume erwischt. Hier haben die Schnecken einfach die Blüten weggeschnarpelt.

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Aber selbst an den Schwertlilienblättern wird genagt. Besonders beliebt sind auch die Kartoffeln, es ist unglaublich! Die Tomaten werden erfreulicher Weise ignoriert.

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Besonders appetitlich für alle Schneckenarten, auch die ganz normalen Bänderschnecke, sind die Strünke meines absterbenden Rosenkohls aus der Vorsaison. Ich habe ihn nicht abgeerntet, weil ich hoffte, er würde sich dann selbst aussähen. Und er würde auch gar nicht so abgestorben sein, wenn die Schnecken nicht das Leben aus ihm saugen würden. Die Bänderschnecken haben sich schon häuslich eingerichtet und parken sich, wenn sie nicht fressen, gleich neben der Futterquelle.

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Gleiches Bild beim Spargel. Hier hat das anhaltende Geschnarpel auch für das Absterben des Triebes gesorgt.

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Und nu, da er besiegt am Boden liegt, wird er wahrscheinlich vollständig verwertet. Jeden Abend gibt es ein Wettlauf zum Spargelbuffet.

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Wegen dieser nicht geringen Auswirkung auf meine Gemüsebilanz musste ich Maßnahmen zur Schneckenbekämpfung ergreifen. 1. Maßnahme war das Schützen einzelner Jungpflanzen mit Kupfer.

Schnecken mögen kein Kupfer, denn wenn sie über das Metall kriechen, kommt es zu einer chemischen Reaktion mit ihrer Sohle. Daher vermeiden sie es über Kupferband zu kriechen.

Quelle: http://schneckenhilfe.de/kupferband-gegen-nacktschnecken-kann-das-funktionieren/

Ich habe das natürlich selbst getestet und es funktioniert bei allen Arten. Wichtig ist wirklich wie Breit die Kontaktfläche ist. Denn dann und wann versuchen sie es schon. Wenn die Unannehmlichkeiten aber nicht rechtzeitig aufhören, kehren sie um. Es scheint auch einen gewissen Lerneffekt zu geben. Hier verdaut eine Schnecke noch das grässliche Erlebnis.

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Hier sieht man Spritzschmutz nach Regen am Band. Das ist schon wieder heikel. Die Schnecken nutzen jede Gelegenheit den Kupfer durch irgendwelche Brücken zu überwinden. Z.B. wenn die Vögel im Mulch scharren und Mulch auf den Kupferband zu liegen kommt. Zack, wird rüber gewandert. Oder wenn ein Halm vom Knoblauch oder Schnittlauch rüber hängt dann seilen sie sich auf die Wunschpflanze ab. Ganz gewiefte Viecher. Und da sieht man, dass es nicht um satt  werden geht, sondern um Präferenz.

Deshalb greife ich entgegen meines Grundbedürfnisses auch zu härteren Maßnahmen und sammle ab, was  am Ende  doch sehr lebensverkürzend wirkt. Aber was soll ich tun? Wenn der Igel nicht kommt, muss ich ran.