Da sich so Vieles entwickelt und es bei vielen kleinen Veränderungen nicht lohnt einen eigenen Beitrag zu machen, fasse ich Alles in einem Gartenrundgang zusammen. Ich mache eine Tour entlang der Rabatten und der Obstwiese, durch den Gemüsegarten, den waldigen hinteren Gartenabschnitt und durch das Gewächshaus.

Generell stelle ich fest, dass die Natur dieses Jahr ein bisschen zu früh dran ist. Es haben schon viele Pflanzen angefangen zu blühen, die ich unter Juni abgespeichert habe:

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Z.B.: Die Lupinen, Taglilien und die sibierischen Iris. Die Kletterrosen entwickeln langsam Blüten, die späten Tulpen verblühen lIMG_0387angsam und meine Pfingstrose blüht nocIMG_0375h nicht, obwohl schon Pfingsten war und anderer Leuts Pfingstrosen sehr wohl blühen. Nur die Vordere macht überhaupt Anstalten zu blühen. Die Anderen nicht. Vielleicht habe ich sie durch meine Arbeiten im Beet gestört. Aber auch die auf der Rasenseite, wo ich nichts getan hab, wollen nicht blühen. Ich habe recherchiert, dass sie vielleicht mit zu viel Erde bedeckt sind. Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen beiden Dingen. Die Rabbatte sieht langsam nicht mehr so kahl aus. Die gelieferten Pflanzen entwickeln sich natürlich langsamer als der Bestand. In 3 Jahren wird es so geschlossen aussehen, wie es soll. Man muss im Garten einfach geduldig sein.

Es ist schon ausreichend waIMG_0373rm und lange genug hell für Abendbrot im Garten. Das goldene Abendlicht ist für mich das schönste des Tages. Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun.

Ein Apfel zeigte kurz auf den Artikel über die Momilia beim Mandelbäumchen  auch Monilia und die Sauerkirsche natürlich auch. Ich habe die infizierten Tiebe sofort entfernt. Beide Bäume hätten einen Auslichtungs- bzw. Erziehungsschnitt dringend nötig. Der betroffene Apfel ist zu dicht gewachsen mit einjährigen Trieben. Die Sauerkirsche ist ganz schön deformiert, weil schon ganz schön dran rum geschnippelt wurde. Wahrscheinlich passierte dies aber als Reaktion auf das Absterben größerer Äste durch Monilia.

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Dann habe ich rund um den Hauptwasseranschluss diese schöne, einheimische Wildblume entdeckt.:

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Als Kind hatte ich ein Malbuch mit heimischen Wildblumen, da war sie drin. Aber ich wusste nicht mehr wie sie heißt. Offensichtlich gibt es aber nicht besonders viele orange Wildblumen, so dass ich schnell rausgefunden habe, dass das das rot-orange Habichtskraut ist. Toll, was die Natur mir immer schenkt.

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Und hier ein kleines Wunder: Mein mickriger,  gequälter, unterernährter Rhododendron hat sich aufgerafft zu blühen und er etwickelt auch gerade neue Blattknospen. Meine Maßnahmen helfen schon! Wahnsinn. Er hat eine tolle magenta-rote Farbe.

Gehen wir mal zum Gemüsegarten: Wie der jetzt in Gänze aussieht, kann man im vorigen Artikel ansehen, deswegen gehe ich nur auf den aktuellen Entwicklungsstand der Gemüsepflanzen ein.

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Der Spargel ist raus und verzweigt sich  schon. Pro Pflanze hat es nur einen Trieb gegeben und die sind sowas von plietschrig. Dass man 3 Jahre warten muss, bis die Pflanze kräftig genug zum Ernten ist, wusste ich ja, aber dass sie so klein anfängt, hätte ich nicht gedacht. Deshalb habe ich auf den Spargelbeeten noch viel Platz für Unterpflanzungen. Die Salatrauke und der Spinat machen sich daran zu blühen. Unter den Hütchen wächst Kopfsalat. In dem hinteren Spargelbeet ist Pflücksalat gesäht und noch eine Reihe Zwiebeln gesteckt, aber da ich das erst gemacht habe, sieht man noch nichts.

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Hier sieht man die Schalotten und die Zwiebeln der Sorte Rosara unter ihrem Insektenschutznetzt. Sie sind schön gekommen. Die Möhrchen und die Petersilienwurzel haben gekeimt sind aber so klein, dass sie auf eimem Foto kaum zu sehen sind. Ich hatte beides nicht in Reihen, sondern breitwürfig gesäht, dann muss ich nicht pikieren. Allerdings ist bei der Aussaat der Möhren irgendetwas nicht gut gelaufen. Es gab deutlich mehr Petersilinwurzelkeimlinge als Möhren. Deshalb habe ich noch mal nachgesäht. Im Hintergrund sieht man die Bohnen. Das Frühbeetzelt konnte schon weg. Die äußeren Reihen sind Buschbohnen, die Innere beherbergt Borlotti-Bohnen (Stangenbohnensorte).

IMG_0354Die Erdbeeren wachsen und blühen schön. Die Mieze-Schindler bildet wie wild Ausläufer. Ich weiß noch nicht, was ich damit machen soll. Abschneiden? Eintopfen, dann verschachern? Macht vielleicht mehr Arbeit, als dass es etwas einbringt. Der Knoblauch, den ich dazwischen gesetzt habe, ist auch schön gekommen und tut hoffentlich sein präventives Werk.

Leider kommt es vor allem bei Nässe sehr oft zu einem Grauschimmelbefall. Die betroffenen Früchte sind ungenießbar und müssen aussortiert werden.

Um solchen Krankheiten vorzubeugen, ist die Vergesellschaftung mit dem Knoblauch sinnvoll. Denn das aromatische Zwiebelgewächs mit der antiseptischen Wirkung stärkt nicht nur die Abwehrkräfte des Menschen, sondern auch die der Erdbeerpflanze.

DieIMG_0353 Kartoffeln, die ich vor dem 1. Mai gepflanzt habe, sind schon gut rausgekommen. Ich habe bereits eine Runde gehäufelt. Das hintere Kartoffelbeet, dass zwei Wochen später bepflanzt wurde, hat eine geschlossene Mulchdecke. Für Vorne hatte ich wieder nicht genug Grasschnitt.

Die Freilandtomaten haben es nach der Fertigstellung des Beetes endlich nach draußen geschafft. Sie haben einen kleinen Schock erlitten durch das Umpflanzen und sahen ein paar Tage nicht mehr so vor Kraft strotzend aus, wie zuvor. Aber jetzt scheint es wieder mit dem Wachstum los zu gehen. Im Gewächshaus stehen mit Ausnahme der San Marzano die gleichen Tomaten wie draußen, ich möchte nur mal sehen, wie sich die unterschiedlichen Bedingungen auswirken. Die San MarzanIMG_0366o reift sehr spät an und ist sehr Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, deshalb muss sie ins Gewächshaus. Sie ist aber auch so eine kleine Diva. Sie wächst langsamer, als die Anderen.

Die Tomaten sind unterpflanzt mit Kapuzinerkresse wegen der Mischkultur. Zudem stehen dort noch Schnittlauch und Rauke als Bestand auf dem Beet, Petersilie und Basilikum sind ausgesäht, aber noch nicht gekommen.

Die Kapuzienerkresse ist eine Lockpflanze. Sie schützt andere Pflanzen, in dem sie Schädlinge von der Hauptkultur ablenkt. So frisst der Schädling die Kapuzinerkresse statt das gehegte Gemüse. Seine Wirkung entfaltet sie besonders auf Blattläuse und Kohlweißlinge. Das ist zumindest meine persöhnliche Erfahrung. Allerdings hatte ich bisher nie besonders Probleme mit Blattläusen an Tomaten und Kohlweißlinge fressen ja bekanntlich Kohl. Trotzdem unterstützte ich diese Mischkultur, ich finde sie auch optisch schön und die Kapuzinerkresse wächst den ganzen Boden zu, das unterdrückt Unkraut und hält die Bodenfeuchtigkeit besser. Die anderen Kräuter sind Schwachzehrer, im Gegensatz zur Tomate, so werden die Nahrungsansprüche ideal ausgenutzt und man hat gleich die Kräuter zusammen, die man zur Zubereitung der Tomate benutzen kann. Ich zitiere auch immer gerne die alte Österreicherin aus dem Video über biodynamischen Gartenbau: Der Boden muss immer bedeckt sein. In der Natur gibt es keine offene Böden.

IIMG_0327IMG_0389m Gewächshaus musste ich auch eine Unkrautfolie verlegen, nachdem die im Kompost ruhenden Samen durch die Lichteinwirkung erwachten. Da spross alles Mögliche wild durcheinander: Hopfen, Haselnüsse, Gräser, Wildkräuter- kurz alles was einst auf dem Kompost entsorgt wurde. Da mir nur die Lochfolie zur Verfügung stand, musste ich die Löcher noch mit Mulch abdecken.  Die andere Seite des Gewächshauses wartet noch auf den Bodenwechsel. Das ist sehr zeitintensiv, weil dort noch die Wuzelreste der Tannen das Graben erschweren. Den Boden auszuheben ist wie eine archäologische Ausgrabung. Ich grabe mit Kleinstwerkzeug drum herum, dann und wann hole ich die Säge oder die Astschere raus.

Für die Bewässerung habe ich einen Tropfschlauch geholt, weil ja die Tomaten nicht von oben gegossen werden sollen. Der funktioniert auch ganz gut, sogar ohne Druckminderder oder Ähnlichem direkt vom Stadtwasserhahn aus. Aber es kommt nicht genug Wasser. Es tropft schon ordentlich, das ist nicht das Problem, aber der Boden ist so extrem saugfähig, weil er nur aus Kompost besteht. Und es ist so warm da drin, dass enorm viel verdunstet. Ich müsste den Tropfschlauch ewig laufen lassen. Das habe ich erst mit der Zeit festgestellt, weil die Tomaten im Topf, die ich mit der Brause wässerte, immer größer wurden und den ausgepflanzten irgendwann vorraus waren. Jetzt gieße ich doch mit der Brause. Den Tropfschlauch nutze ich nur nebenher, wenn ich schon mal ein bisschen vorwässern will, während ich etwas anderes tue. Gießen mit der Brause nervt mich eigentlich, weil ich es hasIMG_0391se rumstehen zu müssen und den Schlauch festzuhalten, wo ich doch etwas machen müsste, das tatsächlich meiner menschlichen Fähigkeiten bedarf.

Bis Gestern stand im Gewächshaus auch meine Kohlanzucht (Palmkohl und Brokkoli), welche jetzt auf die Freilandbeete zum Sellerie und zur Roten Beete umgezogen ist, nachdem dort auch ein Gemüseschutznetzt aufgestellt wurde. Jetzt stehen dort nur noch Anzuchttöpfe mit Zinien, Studentenblumen, Ringelblumen, Rüben, weiterer Kapuzinerkresse, Kamille und weiterem. Es macht sich besser, das in großen Töpfen zu machen, weil ich im Beet nicht ans Unkraut kann, wenn ich dort auf Saat warte oder sie so klein ist.

So und jetzt noch schnell zum hinteren Teil des Gartens. Der Laubwaldgarten:-) Die Hecke ist hoch und wirkt dicht, durch die Belaubung. Die Ahörner, die sich in der Hecke breit machen, sind über 3 MetIMG_0395er hoch und verdunkeln durch ihr Laub noch mehr diese Ecke. Die Kirsche hat ihre Blätter voll ausgebildet und es ist sehr lauschig, dunkel, schattig. Der Giersch fühlt sich wohl und macht sich langsam ans Blühen. Dazwischen wächst das ein und andere mir bekannte und unbekanntes Gewächs: Erdbeeren, Waldmeister, Bärlauch, Platterbse/Staudenwicke, Farne, Zitronenmelisse, Astern, und Heliopsis- rudimentäre Überbleibsel aus sonnigeren Zeiten. Meine Trampelpfade habe ich kurzgemäht. Den Rest lasse ich im Wildwuchs. Sieht einfach schöner aus.IMG_0386

Am Schuppen vorbei führt der Schleichweg wieder zurück nach vorne zur Sitzfläche für größere Gelage, wo zu Pfingsten das erste Mal gegrillt wurde. Die Thujahecke, dick wie eine Klostermauer, schützt vor Blicken der Nachbarn und die Hecke zur Straße ist mit Belaubung jetzt auch dicht genug, so das man das Gefühl hat sich unbeobachtet bewegen zu können.