Am letzten Sonntag im Mai durfte oder musste ich zum ersten Mal an meine Bienen. Der Berechnung nach sollte die Bienenkönigin von ihrem Hochzeitsflug zurück sein und ich denke, dass ist sie auch. Denn das Volk ist nicht mehr so nervös aber extrem sammelwütig. Deshalb muss ich jetzt den Platz für die Bienen zum Brüten und Nektar einlagern erweitern. Das mache ich durch das einhängen weiterer Mittelwände.

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Gleichzeitig soll ich sie mit Zuckerwasser auffüttern, da das Ableger-Volk so klein ist, dass es nicht genug Bienen gibt, die alle Aufgaben bewältigen können. Nur die ältesten Bienen sammeln draußen Nektar, alle Jüngeren erledigen Aufgaben im Stock, diese können sich auch am Futter einlagern beteiligen, wenn das Futter in der Beute abzuholen ist. Das spart dem Volk die Energie, die das Anfliegen und Suchen kostet. Das Auffüttern soll sicherstellen, dass das Volk genug Energie bekommt zum Wachsen und dass es genug Wintervorräte einlagern kann.

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Ich füttere hier mit einem selbst gebauten “Futtereimer” aus einem 400g Glas. Der Deckel ist großflächig perforiert, so dass die Bienen das Zuckerwasser abnehmen können. Ich hatte an dem Sonntag nichts anderes da. Ich stehe also mit Alle, was ich brauche am Beutenbock: Smoker, damit die Bienen nicht aggro werden, Futter und Rähmchen mit Mittelwänden. Die Handtücher brauche ich zum Abdecken der bewohnten Rähmchen, denn der Imkerlehrer meinte dass die junge Königin einen Lichtschock erleiden könnte, weil es im Stock immer “stockfinster” sei. Wenn sie älter wäre, machte ihr das nicht mehr so viel aus. Aber er deckt immer die Bereiche ab, an denen er nicht arbeitet.

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Oben Auf liegt eine Plexiglasfolie, so kann man normalerweise sehen, was sich im Stock tut, ohne aufzudecken. Das Papiergekruschel ist Material zum Ausstopfen des Hohlraumes, der noch nicht belegt ist. Es soll den Bienen helfen die Temperatur im Stock wie gewünscht zu halten.

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Das mit der Temperatur wäre wegen der Varoamilbe wichtig. Die fühle sich eher bei 34 Grad wohl, bei 36 Grad schon weniger und das soll dabei unterstützen das Volk varoa-tolerant zu kriegen. Das Material muss jetzt also erst mal raus, damit ich Platz habe.

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Hier habe ich das Futterglas schon eingesetzt, es liegt auf kleinen Hölzchen, damit die Bienen drunter krabbeln können, um sich zu bedienen. Da ich unten einen Gitterboden zur Belüftung habe habe ich dieses braune Kunststoffgitter zur Vergrößerung der Auflagefläche eingelegt. Ich will nicht, dass mir der Gitterboden ausreißt.

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Das Ding in meiner Hand ist das Trennschied. Es teilt den bewohnten Raum ab, wieder wegen Klima im Stock usw. und damit sie nicht wild im Kasten rum bauen. Allerdigs können sie drunter durch laufen, zu Essen z.B. Und es saßen auch einige Bienen im Ausstopfmaterial. Auf der Rückseite sieht man auch ein paar.

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Hier muss ich jetzt Abstand zwischen Trennschied und letztem Rähmchen schaffen, weil ich zwischen Beide das neue Rähmchen mit Mittelwand setze.

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Ui, voll. Aber alle sind brav, wegen der Uhrzeit und des Rauchs. So kannte ich sie noch nicht, aber es gefällt mir.

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So, alles rüber rücken, denn vorne muss auch ein neues Rähmchen rein. Gar nicht so leicht, weil die alten Rähmchen in der Auflage festgekittet sind.

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Hm, was ist denn hier los? Ich habe den nötigen Platz geschaffen, aber bekam das Rähmchen nicht rein. Unten saßen noch Bienen, wo eben noch das alten Rähmchen war und sie wollten nicht weichen. Ich musste es noch mal rausziehen. Ich hatte Angst Bienen zu quetschen. Dann ging es ach. Es hatten sich gleich ein paar Bienen dran geheftet.

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So, dann alles wieder zusammen rücken, damit der Abstand zwischen den Gassen stimmt und dann wieder ausstopfen. Und dann ist mir doch das Räuchergut ausgegangen, hier kommt das Neue zu mir gelaufen.

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Zwei Tage später, Kontrolle:

Das ist schon das zweite Glas, was sie leergetrunken haben. Gefräßig, wie eine siebenköpfige Raupe, die Bande. Wie Junkies hängen die Bienen noch am leeren Glas. Ein paar sitzen auch noch auf den Hölzern zum Aufbocken des Glases. Die müssen erst mal entfernt werden, bevor das Neue drauf kann.

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Ich habe die Gelegenheit genutzt, um zu gucken, ob die neuen Mittelwände schon angenommen wurden, denn dann soll ich schon gleich die nächsten geben. Wie zuvor haben sie auch jetzt das Trennschied angebaut. Ich weiß nicht, warum sie das machen, ich muss das noch mal nachfragen. Ich habe den Anbau jetzt erst mal entfernt, denn ich habe das Gefühl, dass sie es immer wieder reparieren wollen, weil es eben da ist.

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Hier sieht man das Gegenstück, die neue Mittelwand mit dem Anbau. Abgesehen davon sieht ma, dass sie die Mittelwand angenommen haben. Die Waben wurden schon ausgezogen, auch wenn noch nicht vollständig. Aber das Kriterium für eine neue Mittelwand ist erfüllt.

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Schöne Bienchen! Endlich kann ich sie mal betrachten, das gelingt mir ja sonst nicht.

So. die nächste Mittelwand ist drin, jetzt noch mal das gleiche Spiel vorne, auch diese Mittelwand wurde schon ausgebaut.

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Ich passe noch den Flugschlitz an. Der Imkerlehrer sagte, er solle mit dem Brutnest immer etwas mittiger mitwandern.