Langzeit-Bauprojekt Pavillon, Katzen-Mini-Teich und die Inkagurke

Mein Gott, ich habe dieses Jahr an Bauarbeiten so gut wie nichts geschafft. Eigentlich beginnt meine Bausaison jetzt, wo der Druck von Seiten des Gartens nachlässt und die Temperaturen ein richtiges Arbeiten wieder erlauben. Aber den Pavillon habe ich schon im März begonnen, weil der vorhandene Wein dringend ein Gerüst brauchte.

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Seit dem kam ich aber sehr langsam voran, denn das kleckerweise heranschaffen der Baumaterialen in Kombination mit allen anderen Umständen hat immer für Verzögerung gesorgt. Am längsten hat dabei das Zementieren der Pfosten gedauert. Endlich ist der Pavillon halbwegs fertig, zumindest soweit, dass ich die Beendigung der Bauarbeiten melden kann.

So sah es vor dem Start im Januar aus:

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All dieses Holz habe ich in mein kleines Auto gestopft, auch die 3 Meter Balken. Ich kann aber nicht mehr als 3 Balken über 2 Meter per Fahrt mitnehmen und nur 4 Balken à 2 Meter. Sonst kann ich nicht mehr schalten. Und dann immer streichen, streichen streichen. Gut, dass es immer so warm und trocken war. Alles ist immer schön schnell getrocknet.

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Und so sieht es nun fast fertig aus. Es fehlen noch 2 Balken am Durchgang Richtung Haus und ich denke, ich werde noch zwei weitere Balken zur Unterteilung der jetzt großen Abstände dazu nehmen. Aber ich muss das  jetzt mal her zeigen, weil es jetzt noch grün ist und man erkennen kann, wie schön jetzt schon ist und es noch werden kann. Der Wein leidet leider schon wieder unter Mehltau und seinem anderen Pilzproblem.

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Das Gewächs am hinteren “Türpfosten”, was mir als mexikanische Minigurke gegeben wurde, hat sich als Inkagurke entpuppt. Und ich bin wirklich überrascht, wie wuchsfreudig es ist.  Vorne, unten am Vorderrad des Motorrads, wächst eine kleine Ramblerrose, die ich im April auf dem Staudenmarkt im Botanischen Garten gekauft habe.

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Es ist natürlich nicht irgendeine, ich hatte sie mir vorher raus recherchiert und war wieder unfassbar erfreut, dass ich sie tatsächlich vor Ort bekam: Ramblerrose Maria Lisa(Rosa Multiflora-Hybride)

Eine der wenigen heute noch erhältlichen Sorten des Augustinermönchs Bruder Alfons, der in den 1920er Jahren zahlreiche Kletter- und Ramblerrosen züchtete und dem Rosarium Sangerhausen übergab. Diese hier blüht im Sommer überreich mit prächtigen Blütentrauben in ungewöhnlichem Farbenspiel: Die ungefüllten Blüten erblühen in kräftigem Rosarot mit leuchtend goldgelben Staubgefäßen, später hellen sie mit einem weißen Auge auf.

Ramblerrosen, Rambler Rosen, Rosa Maria Lisa Bruder Alfons ...

Eigenschaften und Verwendung:
– Überreiche Blüte im Juni und Juli.
– Leichter, frischer Duft.
– Nach der Blüte bilden sich kleine, rote, flaschenförmige Hagebutten, die bis weit in den Herbst zieren.
– Lange, fast stachellose Triebe.
– Gut winterhart und gesund, auch für halbschattige Plätze und magere Böden geeignet.
– Mit kräftigem Wuchs 3 bis 5 m hoch werdend; klettert in Bäume, über Pergolen und in Rosenbögen
Textquelle: https://www.manufactum.de/ramblerrose-maria-lisa-p1467733/?c=175322&a=60750

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Und während ich streiche und schraube, höre ich an einem Tag immer so ein Fiepen, das hat mich ganz fertig gemacht, weil ich dachte es ist Nachbars Hund mit Trennungsschmerz. Ich lief also herum und lauschte, bis ich die Quelle fand:

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Ein flügge gewordenes Ringeltaubenküken. Ich hatte wohl die Eltern vetrieben, durch meine Arbeiten, und nun rief das Küken anhalten nach den Eltern. Kitty hat es dann natürlich auch entdeckt und ich musste die Leiter weg räumen, weil sie schon anfing Wege aufs Holzregal zu erspähen. Es gab aber ein Happy End.

Noch mal zur Inka-Gurke:

Hatte ich ich noch nicht von gehört und auch noch nicht angebaut. Die Inkagurke ist ein Kürbisgewächs aus Peru, welches als Gemüse seit Jahrhunderten von der peruanischen Urbevölkerung verwendet wird, z.B. in Gerichten wie „Guiso Caiga“ oder „Caigua Rellena“. Hat natürlich wieder feinste exotische Superfood-Eigenschaften…bla, bla. Von diesen super-duper mysthifizierenden Darstellung von essbaren Sachen kriege ich immer anhaltendes Augenverdrehen.

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In der Küche: Junge Früchte schmecken gurkenartig und können roh, in Essig eingelegt oder gekocht verzehrt werden. Ältere Früchte werden wie Chilis mit Fleisch, Fisch oder Käse gefüllt, die Samen werden vorher herausgenommen. Auch die jungen Ranken schmecken angenehm.

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Also ich finde sie schmeckt schon gurkig, aber sie hat etwas wattiges, ein bisschen, wie eine Aubergine. Gleichzeitig schmeckt oder riecht sie sehr “grün”, das könnten auch die viel beschworenen Flavonoide sein. Wenn ich nicht wüsste, dass sie essbar ist, hätte ich sie nicht für bekömmlich gehalten, ich habe ehrlich gesagt mit Bachschmerzen gerechnet, aber nichts ist passiert. Seit dem habe ich dann doch noch ein paar mehr gegessen.

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Anzucht: Empfehlung für die Voranzucht im Haus, weil die Früchte sich erst relativ spät bilden, und dann die verlängerte Vegetationsperiode für eine üppigere Ernte sorgt. Allerdings sollte auch nicht zu früh gesät werden, denn die Pflanzen entwickeln sich recht schnell. Ca. 2-3 Wochen vor dem Auspflanzen (nach den letzten Frösten) kann gesät werden. Unter Glas ist auch eine ganzjährige Kultur möglich. Die Pflanzen sind kältetoleranter als Gurken. Man sollte auf jeden Fall eine Rankhilfe geben, denn die Inkagurke kann bis zu 10 Meter lang ranken.

Textquelle: https://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Botanisch/Cyclanthera/Inka-Gurke-Saatgut

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Ach noch mal das Abschlussfoto. Die Perspektive von der anderen Seite sieht derzeit nicht vorzeigbar aus, weil überall Wirtschaftsmaterial das Bild verschandelt. Wenn es fertig ist, werde ich es noch mal zeigen.

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8 Comments

  1. Hallo Sas, ich habe schon lange nicht mehr geguckt und bin erstaunt, was Du trotz der Hitze geschafft hast. Die neue offene Rose ist ja ganz zauberhaft und sicher ein “gefundenes Fressen” für die Bienen.
    Bei uns regnet es heute Mittag zum erstenmal seit Ende April wieder und ich muss nicht bewässern.
    Liebe Grüße Birgid

    • sas

      September 21, 2018 at 8:36 pm

      Hallo Birgid, ah, ich freue mich ja so über deinen vielen Kommentare, da wird das Belohnungszentrum getriggert:-)Ja beim Pavillon ist bis nachmittags Sonne, da konnte ich, wenn Zeit war, immer in der Mittagshitze arbeiten und wenn die Sonne rum kam, bin ich nach vorne umgezogen.
      Ja ich hoffe die Rose wird so, wie ich es mir vorstelle. Heute war es erst 30 Grad und dann wurde es sehr stürmisch und ich habe die Gewächshäuser aufgemacht und die Bewässerung nicht abgestellt. Kommt davon, wenn an nicht Wetterbericht guck :-/ Und fandest du das Gegieße auch so anstrengend?

      lg sas

  2. Hallo mein Kind,
    ich bin immer beeindruckt, was Du so alles schaffst und kannst. Fleißig im Garten war ich ja auch, als ich es noch konnte. Aber Wände anputzen und Holzkonstruktionen bauen habe ich mich nicht getraut. Hut ab!!!
    Die Inka-Gurken sehen ja kurios aus. Hatte ich noch nie von gehört. Ist schon seltsam, wie sich die Zeiten ändern: früher hast Du von mir gelernt, heute lerne ist ständig Neues von Dir.
    Die Sorte Rambler-Rose sieht toll aus. Mal sehen, wie lange sie für diese Pracht braucht. Meine unter der Birke ist in diesem Jahr endlich durchgestartet, nach mindestens 8 Jahren am selben Standort! Ich drücke Dir den Daumen, dass es Deine schneller macht :-).
    Der “Katzenteich” ist praktisch und schön. Aber wäre es nicht besser, den Wasserspiegel etwas zu erhöhen, damit die Katzen nicht so einen langen Hals machen müssen? Ich Hätte immer Bedenken, dass sie dabei abrutschen und reinfallen.

    Alles Liebe
    Mutti

    • sas

      September 22, 2018 at 8:10 pm

      Hallo Mutti,
      ach, ich würd dich so gern drücken. Danke für dein Lob und deine Anerkennnung. Ja, ich weiß was du meinst und wie du fühlst, es geht mir auch oft so, dass es merkwürdig für mich ist den Rollenwechsel in mein Selbstbild zu integrieren, ich merke das vor allem aber in anderen Kontexten wie der Arbeit. Es ist der Generationenwechsel. Und wir lernen doch zusammen. Wenn ich was poste, was dir neu ist, habe ich es meisten auch erst vor kurzen in Erfahrung gebracht, und ein paar Wochen später weißt du es dann auch. Das ist ja fast gleichzeitig:-)
      Also, ich habe Maira Lisa wurzelnackt gekauft und dafür macht sie sich echt gut. Ich ahne jetzt schon ihre Ramblerwuchsfreudigkeit. Aber mit der Blütenpracht muss ich mich wohl gedulden. Ich glaube deiner war es zu schattig. Der Wasserspiegel schwankt immer, je nach dem, was verdunstet und vor allem die Katzen weg trinken. Ich füll ihn immer auf. Die Katzen können ruhig auch mal was tun, für ihr Mampf und Trink. Reinfallen glaube ich nicht. Ein Riesenchnauzer hat das diesen Sommer als Badewanne missbraucht. Der komplette Hund war drin, ich hab mich immer nur gewundert, warum er so nass war, bis ich ihm hinter her ging. Dann musste ich immer Bretter drüber legen.

      lg

  3. Hi,

    danke fürs Aufschreiben! So ein ähnliches Projekt (Pergola für Wein) hab ich auch in der Warteschleife — wie hast du denn das mit den Pfosten genau gelöst? Du schreibst, “Am längsten hat dabei das Zementieren der Pfosten gedauert” — das sind so Pfostenschuhe mit Ortbeton? Oder hast du fertige Fundamente genommen?

    Würd mich echt interessieren; genau das ist nämlich der Punkt, wo ich mir noch nicht sicher bin, wie viel Aufwand angemessen ist …

    • sas

      Februar 7, 2019 at 10:45 pm

      Hallo A.,
      ja genau, es sind L-Pfostenschuhe wegen des kleineren und nicht quadratischen Formats der Pfosten. Das hat den Nachteil, dass sie eine natürliche Kippneigung Richtung L-Winkel haben, wie so Freischwinger-Stühle. Da muss man beim Betonieren beachten, dass man sie so ausrichtet, dass sich diese Kippneigung beider Pergola-Längsseiten gegeneinander richtet. Dann stabilisiert es sich gegenseitig. Mit dem Ortbeton war ich am Anfang zu sparsam und da da die Erde neu aufgeschüttet wurde, gab sie bei Windlast schwingend nach. Da ich aber immer Stückchenweise gearbeitet habe, habe ich das erfreulicher Weise nach 2 Pfosten schon gemerkt. Danach habe ich die Stützschuhe in Lochbetonsteine einzementiert und diese dann auch noch mal in ihrer Peripherie mit Ortbeton versehen. Das hat das Problem gut gelöst. Ich wollte so wenig Beton wie möglich einbringen. Wegen der Nutzung des Bodens und für eine spätere, bessere Entfernbarkeit, auch wenn das vielleicht erst in ein zwei Generationen passieren sollte.

      lg und frohes Schaffen

  4. Das mit den Lochbeton-/Fundamentsteinen muss ich mir dann echt mal angucken (ich will ja auch keine Festung draus machen, aus den gleichen Gründen wie du … aber sturmsicher sollte es halt schon sein). Gut zu wissen, dass Sparen da nix bringt.

    Schönen Garten hast du da, und schöne Fotos. Danke dir!

    • sas

      Februar 8, 2019 at 7:41 pm

      Gern geschehen und Dankeschön. So wie es bei dir aussieht, wirst du bald auch einen schönen Garten haben, leider dauert immer alles sooo lange.

      lg und frohes werkeln

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