Ja, so sah es vor ein paar Tagen im Garten aus, ich wollte ein bisschen meine neue Säge nutzen und meinen Flieder einen Pflegeschnitt verpassen, denn ich brauche noch etwas Holz, um das Kaminholzregal weiter zu füllen, aber das Wetter war sehr herausfordernd.
Zwischen Weihnachten und Silvester waren schon einmal Sturmböhen mit etwas Schnee über die Stadt gefegt und alles wurde ordentlich durchgerüttelt. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, war danach woanders. So sah das aus:
Beim Nachbarn haben sich Sichtschutzbanner abgerissen, hinter der grünen Tür auf dem Bild unten, wo einst der Toilettenvorraum war, hat sich die Fliesenspiegelfolie von der Wand gepellt. Die Regenrinne, die hinten nur eingekeilt war, weil ja die Regentonnen für den Winter “geschlossen” wurden, hängt jetzt auf halb 13, aber das macht sie so fest verkeilt, dass ich es einfach so gelassen habe, bevor sie nächstes Jahr ganz anders montiert wird.
Es taut und und friert und taut und friert, trotz bestmöglicher Ableitung sammelt sich Schmelzwasser in dieser Senke, wo sonst die Regentonne steht und macht diese Kurve unbegehbar. Das ist sowas von rutschig. Sogar das Wasser in der Regenrinne ist gefroren.
Bevor der Schneesturm los ging konnte ich in dem alten gnatschigen Schnee toll anhand der Spuren sehen, was in meinem Garten so abgeht, wenn ich nicht da bin. Ein bisschen Katzenbesuch. Vor allem aber ist der Fuchs unterwegs und eine oder mehrere Krähen.
Hier der Vogel, ein großes Ding. Die Stelle ist vor dem Vordach, wo die aufgerissene Futtertüte liegt.
Und hier der Fuchs. Interessant ist, dass beide Spuren oft ganz eng bei einander sind, als würde der Eine dem Anderen folgen, oder als folgten sie Beide dem Gleichen. Das Licht wird auf einmal dunkler, der Sturm kündigt sich schon an.
Und jetzt folgen wir mal den Spuren durch den Garten:
Unter den Kirschbäumen vorne, jetzt weiß ich auch mal über welche Ecken der Fuchs das Grundstück betritt und verlässt. Beide Spurentreter sind natürlich auch hinten auf dem Grundstück und beim Kompost unterwegs gewesen.
Und dann ging der Schneesturm los, alle Spuren werden unter einer neuen Decke Schnee begraben.
Schließlich musste ich meine Sägeabsichten aufgeben. Es wurde zu dunkel und es schneite mir immer ins Gesicht, ich konnte gar nicht nach oben gucken. Beim Zweiten fehlt immer noch ca. ein viertel Raummeter. Den wollte ich eigentlich heute beschaffen, das wurde aber wegen des Wetters abgesagt.
Im Haus harren mein Oleander und meine Optuntie aus. Ich habe schon gefrorenes Wasser in der schwarzen Schüssel zu Füßen des Oleanders gehabt und ich bin mir daher nicht sicher, ob es im Haus nicht auch frostet. Diese dünnen Fenster können der Kälte nicht viel entgegen setzen. Aber der Oleander sieht noch ganz gut aus.
Mein Kaktus sieht nicht so gut aus. Er legt sich wieder hin, wie zu Anfang, als ich ihn aus seiner Transportkiste geholt hatte und er frisch gepflanzt war. Was ist das nur? Mal sehen, ob er sich im Frühjahr wieder erholt.
Dann hab ich noch schnell aus meinem Gemüsekeller ein paar Kartoffeln, Möhren und rote Beeten fürs Abendbrot gefischt. Ich bin immer wieder erstaunt über seine Qualitäten.
Ach meine schönen großen Möhren und rote Beeten, ich bin so stolz. Ich hatte natürlich alles Laub abgedreht, als ich sie einlagerte. Aber durch das Klima da unten kriegen sie genug Feuchtigkeit und sie treiben einfach wieder aus. Frische Blättchen!
Im Hintergrund sind gekaufte Möhrchen. Meine eigenen Möhren haben aufgrund ihres langsamen und lang anhaltenden Wuchses einen sehr starken Geschmack. Nicht so, wie die Gekauften, die ich zu Saft häcksel, diese sind milder und süßer. Allerdings werden meine Möhren den gekauften mit zunehmender Dauer der Lagerung immer ähnlicher im Geschmack. Da scheinen irgendwelche Abbau- oder Umwandlungsprozesse stattzufinden, so dass die Möhren süßer werden. Auch die Konsistenz wird anders. Sie sind immer noch gleich knackig, aber sie sehen manchmal etwas glasiger aus, obwohl sie da keinen Frost abkriegen. Interessant, was für Prozesse da ablaufen.
Januar 19, 2017 at 7:34 pm
Wahnsinn, der Sturm hat ja richtig gewütet! Bei uns hat es auch gestürmt und geschneit, aber so schlimm war es dann Gott sei Dank nicht. Im Moment liegt viel Schnee und es ist kalt.
LG kathrin
Januar 25, 2017 at 9:46 pm
Ich glaube, die Opuntie wird so umgefallen bleiben. Ich habe auch so eine und die entwickelt immer neue “Ohren”, aber nichts, was einem stabilen Stamm ähnelt. Die bleibt mehr oder weniger bodendeckend, blüht dafür aber sehr schön. Ich schneide einfach alles ab (nach der Blüte), was zu breit wird. Vielleicht ist das ihre Strategie, um den Winter draußen zu überleben. Die muss nämlich nicht zum Überwintern rein wie ein Oleander oder andere Opuntien. Sie verträgt richtigen Frost und auch viel Wassermangel, wenn der Boden längere Zeit gefroren ist. Du kannst sie getrost dauerhaft nach draußen pflanzen. Ich habe meine Pflanze im Mai ohne Wurzeln geschenkt bekommen, in eine Tüte auf die Terasse gelegt und dann bis zum nächsten Frühling dort vergessen. Sie sah danach nicht anders aus als Dein Foto. Dann habe ich sie eine sandige und meistenteils trockene Stelle gepflanzt und dort gedeiht sie seitdem.
Nur eben nicht im aufrechten Wuchs.
MfG Karin