Winterzeit ist Bastelzeit: Meine Indoor-Projekte

Ja, im Winter habe ich immer noch den Tatendrang, aber kann nicht in der Erde wühlen. Also wohin mit meiner DIY-Energie? Ich bastle mir was, im und ums Haus, alles was sich auch mit Minusgraden machen lässt. Seit Januar habe ich an mehreren Projekten gearbeitet.

Das Letzte war jetzt dieses Sidebord, damit ich die ganzen Werkzeuge, die immer rumfliegen optisch ansprechend verstauen kann. Und der Fernseher muss ja auch irgendwo stehen:-D Ja, ich hab halt kein W-Lan im Garten, ein bisschen Unterhaltung braucht der Mensch;-)

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Ich kann es gerade nicht frontaler fotografieren, weil da ein Motorrad im Gartenhaus steht. Steht genau davor.

Natürlich habe ich das nicht selbst geschweißt und genietet. Das Möbel gibt es ganz neu beim schwedischen Volksausstatter. Seit Dezember bin ich um das Ausstellungsstück geschlichen und habe darüber nachgedacht, ob das  nicht ein bisschen übertrieben ist, es zu kaufen und habe immer wieder das Maßband gezückt. Dann war’s ausverkauft!!!  Und dann hat die Verknappungspsychologie gewirkt und ich hab’s bei nächster Gelegenheit doch mit genommen. So sieht’s im Laden aus:

Etwas langweilig und das “Holz” ist natürlich schon wieder kein Holz, sondern irgendein Pressspan mit schlechter Holztapete. Nachdem ich den Tisch mit Recycle-Holz von Schuppenabriss verschönert habe, habe ich gleich auch noch mal den Bestand hierfür durch gesehen.

IKEA - FJÄLLBO, TV-Bank, , Diese rustikale, offene TV-Bank ... DSC_0481

Das ist das Holz, unbearbeitet nach dem zurecht sägen. Schön mit Brandflecken, Bitumenkleksern, Nagel- und Astlöchern und schönen rostigen Nagelverbindungen. Herrlich! Für den Look, der am Ende raus kommt, würde der geschäftstüchtige Retromöbelhändler mind. 450 Euro einsammeln.

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Hier sieht man das Altholz nach dem Abschleifen. Rechts der erste getrocknete Probeanstrich.

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Daneben fertig behandelt. Nach dreimaligem Schleifen habe ich das Holz mit Teaköl rötlicher getönt. Dann habe ich es mit Osmo Topöl transparent (offenporig) behandelt.  Tolle Maserung mit dem Brandfleck.

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Die Türen waren mir zu schwarz. Um das besser an den Holzton und den erdigen, alten Look im Gartenhaus anzupassen, habe ich die Türen geringfügig umlackiert, mit einem zarten Sprühlebel vom Effektlack Bronze. Es hat dadurch einen leichten Messing/ oder Rost-Touch. Dadurch sticht es nicht so als neu ins Auge.

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Ganz vorsichtig nur auf den Sprühkopf drücken, denn es kann auch deckend: Siehe Verbinder. Und es muss ganz Windstill sein für ein gleichmäßiges Ergebnis. Deshalb bin ich ins Gewächshaus gegangen.

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Im Gewächshaus kann alles schön ausdünsten, denn es ist belüftet. Dann hab ich die Lösungsmittel nicht im Haus.

DSC_0547 DSC_0561Die Schuber waren extra zu kaufen. Hier habe ich jetzt die losen Werkzeuge nach Häufigkeit der Benutzung in verschiedene Schuber sortiert. Die dritte Tür habe ich nicht eingebaut, weil das schwedische Möbelhaus wieder geschludert hat und die Bohrlöcher nicht richtig gesetzt  hat. Deshalb sitzt die Tür schräg in den Angeln und egal, was ich mache, ich krieg es nicht besser. Eigentlich müsste ich es gleich wieder hin tragen und ihnen um die Ohren hauen.

Aber ich kann mich trösten, die Schuber sorgen auch für eine ruhige Oberfläche und man muss da so oft ran, dass man vielleicht genervt ist, wenn man immer erst so ein Türchen aufmachen muss und dann noch ne Box ziehen. Das Türchen hebe ich auf. Ich kann es immer noch an einer Holzbox anschrauben, als Schuhschrank  oder ich kann die Box einfach auf den Schrank aufsetzen. Mal sehen.

Das Projekt davor war der Küchentisch. Ich habe mich jetzt doch erst mal für eine schnelle, günstige und robuste Lösung entschieden und ihn auch mit Recycle-Holz aufgearbeitet.

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Ja, so sah er aus, mein arg gebeutelter Küchentisch. Die Platte ist gebrochen und die Linoleumfläche wurde zerstört und unvollständig raus gerissen. Ich hatte da so schöne Holzbohlen übrig, mit denen wir oben auf dem Gebälk gelaufen sind, als wir das Dach und den Schlafboden machten.

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So sehen die Hölzer nach der Bearbeitung aus. Das Holz ist,  im Gegensatz zum Sideboard, unbelastet. Das Top-oil ist lebensmittelecht und für Arbeitsplatten in der Küche geeignet.

So sah das Holz vor der Bearbeitung aus. Das Altholz ist schön nachgedunkelt, die Bohlen dreckig aber noch fast weiß. Das zweite Bild zeigt das Ergebnis nach dem ersten Streichdurchgang mit dem Osmo Top-oil Akazie. Damit habe ich vor Jahren auch das Küchenbuffet gemacht, damit das nicht immer so aufquillt. Das passiert nämlich mit Antikwachs, das mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Ganz hässlich.

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Nach dem Abschleifen folgten drei Streich- und drei Schleifgänge. Juhu, Dreieckschleifer, das war ein gute Investition! Das Schaf ist achDSC_0572 schon eingezogen, wer sich erinnert. Ich habe das Schaf, das ich so gerne haben wollte und ein paar Schweinchen zu Weihnachten in Leinwand und in klein bekommen. Aber wegen Schimmelgefahr bei dieser Art von Leinwanddruck müssen die noch im Geheizten bleiben. Beim Gucken vor Ort, habe ich festgestellt, dass das Schaf größer muss, von seiner Wirkung im Raum. Das große Schaf ist ein Stoffdruck. Der Rahmen soll sich laut Hersteller auch bei meinen Luftfeuchtigkeitsschwankungen nicht verziehen und der Stoffdruck ist feuchtraumgeeignet.

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Meine Schulrolltafel mit Märzenbecher ist ein Original, von einem Referendar bei einer Bestandsauflösung abgegriffen. Ich hatte schon immer ein Faible für diese Dinger. Früher wollte immer eine Riesen-Landkarte aus dem Geounterricht haben und damit meine Decke tapezieren. Ist nichts daraus geworden. An der Rolltafel sind so schöne alte Details, die mein Herz erfreuen, wie der Aluhaken, mit dem man die Karte eingerollt im Lagerraum auf diese Stangen aufhängt. An der Seite auf dem Holz ist ein Etikett mit Nummer, damit man sie auch zusammengerollt wieder findet, und sie hat schöne Altersflecken-)

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Unter Nutztierrassen, wie ich eigentlich wollte, war nichts zu kriegen. Schade. Aber ich hab’s ganz gut getroffen mit dem Motiv. Und dann habe ich mich an etwas gewagt, worum ich mich den ganzen Winter gedrückt habe: Das Zuschneiden der Arbeitsplatte mit der Kreissäge.  Denn ich habe mehr als Respekt von der Kreissäge. Sie macht mir Angst.

Auf dem Bild unten sieht man schön, wie die Holzflächen mit einander wirken. Das gefällt mir. Leider kann ich gerade keine weiteren Perspektiven zeigen, weil das Motorrad immer alles verdeckt.

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Seit die Küche nicht mehr in L-Form steht ist die Platte 10 cm zu lang. Die Kreissäge hat ein bisschen Schaden genommen bei den Aktivitäten des Dachabrisses. Sie wurde dazu benutzt die Dachbretter vor und nach den Balken abzuschneiden, nur dass da 8 Schichten Bitumen drauf war. Das Bitumen wurde dabei ultraheiß und blieb teilweise in Schlieren am Sägeblatt hängen. Und das Zeug hat sich nun beim Zusägen der Arbeitsplatte wieder abgerieben. Oh Mann, das war so laut, ich musste die Ohrstöpsel rausholen.  Aber hey, ich hab’s allein geschafft!

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Es ist die Arbeitsfläche unter dem Schaf. Oh, mein schönes Schaf! Es passt so schön zum Backstein und zum alten Holz. Die Wand unter dem Balken muss noch zu Ende verputzt und gestrichen werden, aber oben im Giebel lasse ich die Wand unverputzt.

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Gestern bin zufällig über einen Massivholzmöbel-Laden gestolpert, das ist ja das Möbelschlaraffenland für mich: Diese Hocker finde ich echt toll. Die kommen gerade irgendwie wieder in Mode, habe ich den Eindruck.  So ein Schemel würde sich gut machen.

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Aber diese Preise, uiuui. Kann ich ihnen helfen? Nein, ich gucke nur!

 

7 Comments

  1. Hallo Sas, du überraschst mich immer wieder. Jetzt bist du auch noch unter die Schreiner gegangen!!! Paul hätte seine helle Freude an dir. Wahrscheinlich hätte er da auch kräftig mitgemischt. Aber im Ernst – der Tisch , das Sideboard und auch die ganze Küche sieht toll aus und das Schaf passt wirklich gut dazu. Ich freue mich schon drauf, alles mal “in echt” zu sehen.
    Liebe Grüße und weiterhin frohes Schaffen!
    Birgid

  2. Hallo mein Kind,
    ich muss Birgid beipflichten. Shabby-Chic ist nicht mein Stil, aber was Du aus den vorhandenen bzw. zugekauften Sachen gewerkelt hast, ist stylish und passt gut zusammen. Ich bin stolz auf Dich! Solltest Du mal -wie Robinson Crusoe- auf eine einsame Insel verschlagen werden, kommst Du vermutlich besser zurecht als Tom Hanks in “Lost”. Du hast Ideen, weißt Dir zu helfen und kannst auch aus Überresten noch etwas machen, dass zu gebrauchen ist.
    Ich habe mich übrigens auch im letzten Herbst zum allerersten Mal an die Tischkreissäge gewagt, weil ich Angst vor diesem Teil hatte. Ich kann Dich da gut verstehen. Männer haben eben doch ein bißchen mehr Kraft in den Armen als wir, wenn es darum geht, ein Werkstück zu führen. But you did it!
    Alles Liebe Mutti

    • sas

      März 30, 2018 at 8:43 pm

      Danke Mutti,
      frohe Ostern! Was hast du denn mit der Tischkreissäge gemacht und wo hast du denn eine, wusste ich gar nicht? Ich hätte lieber eine fest montierte, wie im Baumarkt oder so.
      Heute habe ich die Erlaubnis zur Bienhaltung im Garten bekommen! :-D

      lg

      • Hallo mein Kind,

        Danke für die Osterwünsche, kann ich bei dem Wetter gut gebrauchen. Die Tischkreissäge steht in der Garage auf der der Arbeitsfläche des Schranks, nicht fest montiert. Habe vergessen was ich gesägt habe, wahrscheinlich Äste, die zu dick für den Häcksler und zu lang für die Biotonne waren. Wichtig für die Erinnerung war offenbar nicht das was, sonder das dass (ich mich getraut habe).
        Dass Du die Erlaubnis zur Bienenhaltung bekommen hast, freut mich für Dich. Viel Erfolg fürs “Bienenbändigen”. :-)

        Alles Liebe
        Mutti

  3. Hallo Sas,
    wann immer ich vorbei fahre, bewundere ich das kleine Häuschen, dass ihr wirklich toll wieder aufgebaut habt. Viel Liebe und Mühe.
    Grüße aus dem Fliederweg 168

    • sas

      Juni 28, 2018 at 7:07 am

      Hey Frank,
      dass ist aber schön, dass du vorbei geschaut hast! Danke für die Blumen! Und das Abendbrot:-)
      lg, bis bald
      sas

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